Der richtige Zeitpunkt für die Unternehmensnachfolge

Durch die anhaltend schwierige Nachfolgesituation (siehe etwa Nachfolge-Monitoring der KfW) und die immer größer werdende Nachfolge-Lücke (=weniger Käufer als Verkäufer) sowie die bescheidene wirtschaftliche Entwicklung gepaart mit weltweiten politischen Spannungen ist die Ausgangslage für die Nachfolge nicht einfach. Zudem ist eine Unternehmensübergabe an sich in der Regel eine relativ komplexe Aufgabe, die man möglichst unter Hinzuziehung von Experten angehen sollte.

Nachfolgend finden Sie einige Anregungen, wie sich der optimale Nachfolgezeitpunkt für Ihr Unternehmen bestimmen lässt: 

1. Frühzeitige Planung 
Die Planung der Unternehmensnachfolge sollte idealerweise lange im Voraus beginnen. Der strategische Worst Case ist ein Verkauf unter Zeitdruck (Krankheit, Tod des Gesellschafters).

➢  Bereits im Stadium der Überlegungen kann ein M&A-Berater helfen Ängste abzubauen, den Prozess erklären, finanzielle und strategische Aspekte aufzeigen. Gemeinsam kann man einen Fahrplan festlegen, sodass der Unternehmer genügend Zeit hat sich um die „Hausaufgaben“ aus den einzelnen Prozessschritten zu kümmern.
 

2. Berücksichtigung der Markt- und Branchensituation 
Der Zustand des Gesamtmarktes und insbesondere die Branchensituation können einen erheblichen Einfluss darauf haben, wann ein Unternehmen übergeben werden sollte. In einem starken Markt könnte es einfacher sein, einen Käufer zu finden oder das Unternehmen zu einem höheren Preis zu verkaufen. Umgekehrt kann in einer schwächelnden Marktlage eine Übergabe schwieriger oder weniger rentabel sein.

➢  Ein M&A-Berater bietet oft tiefe Einblicke in Markttrends und Branchendynamiken, die bei der Bestimmung des optimalen Zeitpunkts für die Übergabe helfen können. 
 

3. Performance des Unternehmens 
Die wirtschaftliche Lage des Unternehmens spielt ebenfalls eine wichtige Rolle. Für die meisten Übernehmer ist eine nachhaltig positive Entwicklung wichtig. Ein Verkauf in wirtschaftlich durchwachsenen Zeiten gestaltet sich eher schwierig oder eben mit deutlichen Abschlägen beim Kaufpreis. In dieser Situation kann z.B. einige Zeit abgewartet werden bis sich die wirtschaftliche Lage des Unternehmens stabilisiert. Viel hängt hier jedoch vom Einzelfall ab.

➢  Ein M&A-Berater kann dabei unterstützen, das Unternehmen wirtschaftlich (Beratung, Unternehmensbewertung) und zeitlich für die Übergabe optimal zu positionieren. 
 

4. Verfügbarkeit eines geeigneten Nachfolgers 
Einen Nachfolger im Familienkreis zu finden wird immer schwieriger. Immer weniger Kinder sind bereit die Verantwortung für ein Unternehmen zu übernehmen oder haben schlicht andere Interessen. Den vorhandenen Mitarbeitern/Führungskräften fehlen oft die finanziellen Mittel für ein Management-Buy-Out. Somit muss extern nach einem geeigneten Nachfolge-Kandidaten/Partner gesucht werden – doch hier stößt der Unternehmer schnell an seine Grenzen. Für eine professionelle Interessenten-Recherche fehlen dem Unternehmer die Spezialkenntnisse, M&A-Erfahrung, die firmeninterne Infrastruktur und oft schlicht die Zeit. Auch ist die Anzahl der denkbaren Optionen oft eher auf traditionelle Lösungen begrenzt – zu selten denkt man bei der Nachfolge an z.B. Investoren, Strategen und Family Offices, die je nach Profil und Zielsetzung/Strategie ebenfalls geeignete
Nachfolger sein können.

➢  Ein professioneller M&A-Berater verfügt über die notwendigen Branchenkontakte, spezielle Recherchemöglichkeiten und das Fingerspitzengefühl, um den optimalen Partner für die Nachfolge zu identifizieren und korrekt anzusprechen. 
 

Fazit
Eine erfolgreiche Unternehmensnachfolge ist eine komplexe Aufgabe, die eine sorgfältige Vorbereitung erfordert. Eine frühzeitige Planung und ein strukturierter Prozess legen den Grundstein für den Erfolg der Nachfolgeregelung. Die Markt- und Branchenbedingungen und insbesondere die
Ertragslage des Unternehmens sind wesentlich, da sie den Unternehmenswert und die Attraktivität für Käufer beeinflussen. Die Käufersuche und -ansprache sollten nicht auf die leichte Schulter genommen werden, da sie für den Erfolg der Transaktion entscheidend sein können. Unterstützung
durch Experten wie M&A-Berater, Steuerberater/Wirtschaftsprüfer und Rechtsanwälte wird dringend empfohlen. 

➢  Ein M&A-Berater als „Generalunternehmer“ kann den Auftraggeber beim gesamten Prozess begleiten und auch die Aktivitäten der Spezialisten (StB/WP, RA) steuern, wirkt aber auch selbst mit (z.B. Unternehmensbewertung, Recherche und Ansprache, Vertragsgestaltung, Verhandlungsführung etc.)